...über Gott und die Welt
alternative Fakten
Hoch überm Wald von Itzenplitz
hat er liebe Gott seinen Sitz.
Und schaut er aus dem Fenster,
glaubt er, er sieht Gespenster.
Dann ruft er laut und mit Verdruss,
wie man halt manchmal rufen muss.
Ach, lieber Petrus, sei so gut
und schick mal wieder eine Flut,
dort unten murkst sich dieses Pack,
in der Tat noch selber ab!
Ständig Kriege und Verdruss,
damit ist jetzt endlich mal Schluss!
Es sollen nicht mehr die Brutalen
sich am Leid der andern aalen.
Schaff eine Arche nicht so klein
und schaff die Bösen dort hinein!
Die Guten sollen unbenommen
der macht des Wassers dann entkommen.
Die Diktatoren, Kriegetreiber,
die Mörder, Quäler und Entleiber,
Betrüger, Lügner, Volksverhetzer,
Nazischergen, Kriegsvernetzer.
Lassen wir, um sie zu dämpfen,
mit den Fluten selber kämpfen....
Selbst mein Bodenpersonal
ist mir manchmal eine Qual.
Wer glaubt, ich habe sie ermächtigt,
zu morden und zur Frauenqual-
der hat Religion noch nie verstanden,
ist pervers oder banal.
Hätt ich damals nur den Affen,
als göttlich Wesen neu geschaffen!
Könnten sie heut Läuse fangen,
ich bräucht hier oben nicht zu bangen!
Die Umwelt wäre noch intakt,
doch schlimm wär schon ein Herzinfarkt.
Es gibt auch viel Gutes das Menschen geschaffen,
da gibts einen Strich zur Gattung der Affen.
Drum sollen wir uns nicht verrennen
und die Spreu vom Weizen säuberlich trennen.
Auf die Guten und Schlauen
können wir bauen.
Die Perversen Menschenschinder,
kommen Frühling, Herbst und Winter.
beim Bart der Patriarchen
auf die Archen.
Dort sollen sie entdecken,
was das heißt: verrecken.
Denn willst du gute Menschen haben
Glücklich, friedlich und auch klug...
musst du das Geschmeiß entfernen
der Kriege gabs ab jetzt genug.
Der Liebe Gott schloss dann sein Fenster
überm Wald von Itzenplitz,
setzt sich an den alten Schreibtisch
und greift nach einer Feder spitz.
- von Rüdiger Zakrzewski